Medizintechnik ist eine zentrale Wachstumsbranche in Japan. In einer gesundheitsbewussten Gesellschaft ist sie von strategisch hoher Bedeutung. Die Gesundheitssysteme in Japan und in Deutschland stehen vor großen Herausforderungen. Immer mehr, insbesondere ältere Menschen benötigen kontinuierliche Betreuung und Pflege – und das bei immer weniger verfügbaren Pflegekräften. Patienten möchten so lange wie möglich zuhause bleiben können, was eine mobile Diagnostik, Überwachung und in vielen Fällen auch eine automatisierte Betreuung erfordert.
Neben der Pflege spielt die Robotik auch beim Thema Operationen eine immer größere Rolle: Es gibt Zentren für bestimmte Krankheitsbilder, in denen Spezialisten praktizieren. Patienten können nicht unbedingt immer zu diesen Zentren reisen oder transportiert werden.
Zum Programm
Die Digitalisierung und Automatisierung der gesundheitlichen Betreuung eröffnet hier neue Lösungsmöglichkeiten: Betten können die Vitalparameter oder die Bewegung der Patienten aufnehmen und bei Gefahr selbstständig Gegenmaßnahmen ergreifen, wie das Herunterfahren des Bettes bei Sturzgefahr. Aber auch die Betreuung von Patienten bei einfachen Leistungen, wie z.B. dem Verteilen von Medikamenten oder der Essensausgabe, kann von Robotern übernommen werden. Dies entlastet erheblich das Pflegepersonal, das sich um die wichtigen Heilungsaufgaben kümmern kann. Ärzte mit Erfahrungen in Spezialoperationen können mit Hilfe von Robotern Operationen durchführen, obwohl sie selbst Hunderte von Kilometern entfernt sind.
Robotiker, Sensor- und Aktuator-Hersteller haben diese Entwicklung erkannt. Zusammen mit der sich immer weiter entwickelnden Digitalisierung des Gesundheitswesens ist es möglich, diese Aufgaben schon heute zu erfüllen. In Deutschland gibt es aber noch große Akzeptanzprobleme. In Japan werden Roboter im täglichen Leben bereits vielfach akzeptiert. Zum Beispiel Roboter-Tiere, die auf Berührung und Ansprache reagieren und so insbesondere ältere und demente Patienten beruhigen. Auf dem japanischen Markt können deutsche Entwickler ihre Produkte erproben und sich auf die Einführung in den deutschen Markt vorbereiten.
Die Veranstaltung ermöglicht Medizintechnik-Unternehmen, die in Japan aktiv sind oder dies beabsichtigen, sich über eigene Erfahrungen auszutauschen und branchenspezifische Aspekte zu diskutieren. Hersteller, Zulieferer, Forschungs- und Gesundheitseinrichtungen sind eingeladen, um dies in informeller Atmosphäre zu tun, sowie Kontakte zu knüpfen und zu pflegen.
Das kommende Unternehmertreffen mit dem Schwerpunkt "Robotik in der Medizintechnik", findet bei Cyberdyne Care Robotics in Bochum statt. Bitte senden Sie Ihre Anmeldung per E-Mail an
ok@ivam.de. Die Teilnahme am Unternehmertreffen „Medizintechnik NRW-Japan“ ist kostenlos, aber anmeldepflichtig. Der Anmeldeschluss ist am
17.08.2017.
Das Unternehmertreffen findet bereits zum 9. Mal statt und hat sich als Medium für den Erfahrungsaustausch für Unternehmen aus NRW und Japan im Bereich der Medizintechnik etabliert. Das Unternehmertreffen „Medizintechnik NRW – Japan“ wird von einem breiten Japan-Netzwerk in NRW getragen. NRW.International organsiert diese Veranstaltung gemeinsam mit der IHK zu Düsseldorf als Fachkoordinator und dem IVAM Fachverband für Mikrotechnik als Durchführungsorganisation.