Befragt wurde die C-Level-Ebene der IVAM-Mitgliedsunternehmen und 28 haben sich beteiligt. Im Rahmen dieses IVAM Executive Panels äußern sich ausgewählte Führungskräfte der Mikrotechnik-Branche regelmäßig zu aktuellen Themen aus den Bereichen Wirtschaft, Politik oder Gesellschaft.
Es gab zusätzlich dazu zwei qualitative Interviews mit Marketers aus Unternehmen. Ein wichtiges Zitat aus der Studie zum Einsatz von ChatGPT beim Erstellen von Fachtexten:
„Es hat so gut funktioniert, dass mein Kollege, der aus dem Fachbereich kommt, völlig begeistert war und sagte, dass es auch für kleine Nischenthemen sehr gut geeignet ist. Das bedeutet, dass wir es bisher zu wenig genutzt haben, und in Zukunft sollten wir es vermehrt einsetzen.“
Nur vier Prozent der befragten Unternehmen haben bereits Leitlinien für die Nutzung von generativer KI. Die sind jedoch sehr wichtig um Klarheit zu schaffen, was beim Einsatz erlaubt ist und was nicht – und man gibt das Signal generative KI doch bitte einzusetzen. Bei der aktuellen Bitkom-Studie zum Thema generative KI sind die bundesweit befragten Unternehmen vieler Branchen noch sehr zögerlich. Die Hightech-Unternehmen aus dem IVAM-Verband sind da deutlich weiter. Alle Ergebnisse der HSHL-IVAM-Studie gibt es hier.
McKinsey sieht aktuell den Einsatz im Bereich Customer Operations, Marketing&Sales, sowie in Forschung und IT am lukrativsten an. Wie „Generative KI als Gamechanger für KMU“ fungiert, haben meine Studierenden Janine Bauke, Anushah Mughal und Leonie Schlotböllerin einem Blogbeitrag beschrieben.
Neben klaren rechtlichen Rahmenbedingungen sehen die Unternehmen in der Aus- und Weiterbildung den größten Bedarf. Zusammen mit Klaus-Peter Grave und dem IVAM bieten wir seit letzten Jahr ein Seminar zum Thema Leadgenerierung und generative KI an.
Klaus-Peter Grave ist selbst als CMO eines international agierendem Unternehmens „heavy user“. Während ich ChatGPT immer noch als den übereifrigen Praktikanten vorstelle, ist der Bot bei ihm „bereits zum Mitarbeiter befördert worden“.
Neben Effizienz- und Kreativitätsgewinnen kann generative KI noch einen ganz anderen Job machen. In den größten deutschen Unternehmen gehen im kommenden Jahrzehnt bis zu 35 Prozent der heutigen Belegschaft in Rente, schreibt das Handelsblatt. Viel anders wird es bei mittelständischen Unternehmen nicht sein. Es geht dann viel Know-how in den Ruhestand. Generative KI kann im Wissensmanagement Aufgaben übernehmen. Es gibt bereits Ideen, wie das Know-how der Menschen im Betrieb in die digitale Welt übertragen werden kann. Das Start-up Daedalus möchte das Wissen im Bereich der Zerspanungsdienstleister komplett digitalisieren. Neben dem schnellen Aneignen der Vorteile generativer KI vom Marketing bis zum Programmieren werden Lösungen benötigt, mit denen Mittelständler ihr Know-how in eine lokal gehostete KI einspielen und abrufen können.
ChatGPT hat übrigens oben die Ergebnisse der Studie der Hochschule Hamm-Lippstadt und IVAM zusammengefasst. Zusammen mit Eduard Hartmann habe ich mich an der HSHL mit dem Thema beschäftigt. Unser Student Lars Keirinn hat erfolgreich dazu die Bachelorarbeit mit dem Titel „Generative Künstliche Intelligenz in der Unternehmenspraxis: Chancen und Risiken aus der Perspektive mittelständischer Unternehmen aus der Mikrosystemtechnik – Eine empirische Untersuchung“ geschrieben.
Die Ergebnisse der Bachelorarbeit von Lars Keirinn, der das IVAM Executive Panel befragt hat, sind im Research-Bereich des IVAM Executive Panels detailliert ausgeführt: “Generative KI in der Hightech-Branche: Hoher Nutzen vorhanden und verstärkte Anwendung erwartet”. Die Blitzbefragungen des Executive Panels werden mit ausgewählten Führungskräften in überwiegend kleinen und mittleren Unternehmen durchgeführt.